Woche 5 im Sabbatical/ 01.04.2018-08.04.2018

Amed

Nachdem wir den Transfertag gleich zum Ausruhen genutzt haben, geht es heute los, ein bisschen die Gegend erkunden. Wir mieten uns wieder einen Scooter bei unserer Unterkunft und fahren einfach los. Amed ist eigentlich nicht direkt nur ein Ort, sondern eher eine Region an der Ostküste Bali´s, bestehend aus 5 verschiedenen Dörfern, die alle durch die serpentinenreiche Küstenstraße miteinander verbunden sind. Wer nach Amed kommt, ist entweder Taucher oder Ruhesuchender, denn Amed ist so ganz anders als wir es von Canggu oder Ubud gewöhnt sind. Viele sagen auch, Amed ist ein bisschen ursprünglicher, mehr wie das Bali von früher. Und genau so ist es auch. Schon alleine die Landschaft ist ein Traum. Grüne von Dschungel bedeckte Berge treffen auf Reisfelder und schließlich auf schwarzen Vulkansand und klares Meerwasser in dem sich bunte Fische im Riff tummeln.Von manchen Orten aus hat man einen tollen Blick auf den Mount Agung- der mit über 3000 Metern über Bali herausragt. Dazwischen liegen die Fischerdörfer, die mittlerweile auf die paar überschaubaren Touristen abgestimmt sind. Es gibt eine Vielzahl kleiner Unterkünfte und mindestens genau so viele Tauchschulen und natürlich jede Menge kleiner Restaurants. Wir fahren erstmal Richtung Süden, genießen den tollen Ausblick von der Küstenstraße und halten hier und da an, um die Strände anzuschauen. Wer allerdings an breite, feine Traumstrände denkt, der liegt leider falsch. Meistens sind die Strände hier sogar ziemlich steinig und grob. Einen schönen Sandstrand finden wir, den Vienna Beach, an dem auch ein vorgelagertes Riff liegt. Zum Glück haben wir uns vorsorglich Schnorchel und Maske ausgeliehen und sind somit bereit für den ersten Schnorchelgang seit über einem Jahr. Wer will, kann sich dort auch Sonnenliegen und einen Schirm mieten, ein Restaurant ist auch vorhanden. Wir merken uns das für´s nächste Mal. Heute jedoch wollen wir einfach bisschen herumfahren und bei Gelegenheit den Kopf unters Wasser halten. Das Wasser ist wirklich klar und schön warm. Und schon nach wenigen Metern treffen wir auf die ersten Fische und sind positiv überrascht. Das Riff selbst ist zwar nicht in bester Verfassung, dafür stoßen wir auf eine Vielzahl von verschiedenen Fischarten. Glücklich und zufrieden ziehen wir weiter…

 

 

Die nächsten 2 Tage verbringen wir gezwungenermaßen in unserer Unterkunft. Leider war der Bali Belly noch nicht ausgestanden und wir wurden etwas ausgebremst. Gut, dass wir wenigstens einen Pool in wunderschöner Gartenanlage zur Verfügung haben. Eigentlich hatten wir für Amed nur 3 Nächte eingeplant. Doch schon am 2. Tag entschieden wir, den Aufenthalt zu verlängern. Im Nachhinein eine gute Entscheidung. So konnten wir wenigstens in Ruhe unser Tief auskurieren.

Uns geht es nun merklich besser, also starten wir heute wenigstens mit einer kleinen Tour zum Wasserpalast Tirta Gangga in Amlapura – ca. 15 km entfernt. Die Fahrt ist wiedermal wunderschön, vorbei an Reisterrassen mit Blick aufs Meer. Tirta Gangga ist ca. 1,2 ha groß, auf drei Ebenen gebaut aus vielen Wasserbecken und Teichen mit Lotusblumen und Fischen. Im Zentrum der Anlage steht ein elfteiliger Brunnen und zahlreiche Steinstatuen sind im wunderschönen Garten aufgestellt. Das Wasser kommt aus heiligen Quellen und füllt die Becken. Wir spazieren in Ruhe durch die Anlage und machen ein paar Fotos. Den Rest des Tages ruhen wir uns wieder aus, Andi ist noch nicht wieder topfit. So langsam müssen wir uns sowieso mit der Weiterreise beschäftigen. Wir möchten Bali verlassen und uns die Nachbarinsel Lombok anschauen. Von Amed aus kann man direkt mit dem Speedboot rüber fahren inklusive nassem Gepäck und Bandscheibenvorfall 😉 oder aber man nimmt die lokale Fähre, zusammen mit den Locals und macht den Weg zum Ziel. Wären wir jetzt in einem 3 – wöchigem Urlaub, hätten wir wohl das Speedboot genommen. Aber wir haben ja Zeit, also buchen wir uns ein Taxi nach Padang Bai, wo die Fähre ablegt. Diese verkehrt 24 h am Tag, jede volle Stunde oder eben, wenn sie fertig beladen ist… Unseren letzten Tag verbringen wir dann nochmal mit Schnorcheln und sehen sogar noch eine Muräne und eine Schildkröte – na also 😉

 

 

Eigentlich wollten wir von Amed aus noch zum Lempuyang Tempel, einer von 6 Nationaltempel auf Bali, der allerdings eine mindestens 2 – stündige Wanderung voraussetzt mit insgesamt 1700 Stufen. Das ist körperlich noch nicht drin, also lassen wir es schweren Herzens weg.

Das Taxi nach Padang Bai steht pünktlich 9 Uhr vorm Hotel. Angekommen im Hafen, kaufen wir uns unsere Fährtickets – 3€/ Person für eine ca. vierstündige Fahrt nach Lombok. Kann man schon mal machen. Die 11 Uhr Fähre fährt uns gerade vor der Nase weg, also heißt es warten, bis die nächste kommt. Diese erscheint schon 30 Minuten später, wir beobachten das „Entladen“, was überwiegend aus LKW´s rausfahren besteht und gehen an Bord. Da wir immer hoffen, etwas tolles zu entdecken, zum Beispiel Delfine, suchen wir uns ein Plätzchen oben an Deck. Insgesamt sehen wir noch 4 weitere Touris, der Rest sind alles Locals und wir haben wieder mal das Gefühl, dass es nicht so oft vorkommt, dass Touris mit der Fähre fahren. Immer wieder streifen uns neugierige Blicke, sobald man hinschaut, bekommt man ein Lächeln. Nur ein Typ ist etwas komisch unterwegs, was uns direkt an den Mann aus Myanmar erinnert. Auch dieser starrt uns die ganze Zeit an und hebt bei Augenkontakt immer wieder den Daumen. Wer weiß, vielleicht freut er sich einfach, dass wir da sind 😉 Wir fahren natürlich nicht pünktlich los, sondern erst gegen halb eins, aber was anderes haben wir auch nicht erwartet. Eins steht fest, was das angeht, sind wir mittlerweile ziemlich entspannt. Ca. 4 Stunden später erreichen wir den Hafen von Lembar auf     Lombok  .

 

 

Lombok

Jetzt brauchen wir nur noch ein Taxi nach Senggigi, ein Ort im Nordwesten der Insel. Wir laufen ein paar Meter durch das Hafengebiet und bekommen schnell ein Taxi mit einem angemessenem Preis. Angekommen in unserem Guesthouse machen wir uns frisch und gehen etwas futtern. Transfertage sind ganz schön anstrengend, obwohl man eigentlich nichts tut.

Bevor wir uns heute den schönen Dingen widmen können, müssen wir uns erstmal ein bisschen mit der indonesischen Bürokratie befassen. Da wir vorhaben länger als 30 Tage in Indonesien zu bleiben, müssen wir unser Visum verlängern. Das kann man selbst tun oder man beauftragt einen Visa Agent, der das für einen macht. Nach ewigem hin und her googeln, entscheiden wir uns für den Agenten. Das ist zwar teurer, aber dafür hat man halt keinen Stress und man muß sich quasi um nichts kümmern. Wir haben Glück, denn eine Agentur, die sowohl Touren als auch Visa Angelegenheiten anbietet, ist nur 500 Meter von unserer Unterkunft entfernt. Nach ca. 30 Minuten Formulare ausfüllen und etwas Gequatsche verabschieden wir uns von unseren Reisepässen – mit einem leicht mulmigen Gefühl, schließlich ist der Pass unser wichtigstes Hab und Gut. Bereits in 4 Tagen bekommen wir ihn wieder, hoffentlich mit einem Stempel, der uns erlaubt bis zum 20.05.2018 im Land zu bleiben –  YEEEEAAAHHHH !!!!

Nachdem wir das geklärt haben, machen wir uns mit dem Scooter auf den Weg in den Norden der Insel. Die Straße führt kilometerlang an der Küste entlang, bergauf und bergab, inklusive atemberaubenden Ausblicken über die einzelnen Buchten. Am ersten Tag in einer neuen Umgebung fahren wir meistens erstmal mit dem Scooter drauf los und schauen uns die Gegend an. Und eins steht fest – Lombok ist sooo schööön. Es gibt kaum Verkehr ( außer vielleicht in der Hauptstadt ), die Natur ist fast noch schöner als auf Bali, überall findet man ganze Kokospalmenwälder und das Meer ist türkisblau. Wir lieben es und dabei sagt man, dass der Süden der Insel noch viel schöner sei. Wir erkunden gleichzeitig die ersten Strände, an denen wir vorbeikommen, da heute Sonntag ist, findet man überall Einheimische, die mit ihren Familien den schönen Tag genießen. Am Nipah Beach ist das Wasser so schön, dass wir uns etwas länger niederlassen und eine Runde schwimmen gehen. Irgendwann ziehen Wolken auf und es donnert in der Ferne. Keine 10 Minuten später fängt es an zu regnen. Wir stellen uns in einem kleinen Warung unter und trinken eine Cola, bis der Schauer vorbei ist und fahren weiter. Auf einmal steht an der Hauptsraße ein Schild “ to Waterfall “ , also biegen wir ab und schauen uns den mal an. Am Eingang empfängt uns gleich ein “ Ticketverkäufer „, der uns allerdings so richtig übers Ohr hauen will. Darauf haben wir keine Lust, schließlich wollten wir nur mal fix schauen, da wir gerade in der Nähe sind. Also drehen wir um und folgen einem weiteren Schild zu einem anderen Wasserfall. Dort werden wir freundlich begrüßt, zahlen einen normalen Preis und kommen der Sache nun langsam näher. Der Wasserfall ist garnicht schlecht, nur leider hat er durch den Regen eine schlammige Farbe. Das lädt leider nicht gerade zum Baden ein. Es gibt noch ein paar Fotostops und Viewpoints auf wackeligen Holzbauten. Der Ausblick über den Dschungel ist aber absolut mega. Es ist nun schon fast 5, also sollten wir langsam die Rückfahrt antreten, um noch im Hellen anzukommen. Unterwegs kommen wir noch in den Genuß der untergehenden Sonne über dem Vulkan Agung auf Bali, den man von hier aus sieht 😉

 

Das war Woche 5 unserer Reise. Vielen Dank für´s Reinschauen.

Andi & Susi