Woche 7 im Sabbatical / 16.04.208 – 22.04.2018

Lombok

Es ist mal wieder soweit. Wir ziehen weiter. Die Organisation unserer Weiterreise hat uns mal wieder ein bis zwei graue Haare beschert. Manchmal ist es echt nervig, wenn man alles vor Ort organisieren muss, aber nur so bleibt man flexibel und genau das wollten wir ja sein. Im Prinzip ist es ganz einfach. Wir wollen nach Nusa Penida, einer Insel, die zu Bali gehört. Unsere Unterkunft haben wir bereits gebucht. Jetzt müssen wir nur noch dort hin kommen. Dafür gibt es mal wieder mehrere Möglichkeiten. Die einfachste wäre ja ein Boot, direkt von Lombok nach Nusa Penida – gibt es aber nicht. Nein, wir müssen erst mit dem Boot nach Bali zurück, um dann dort auf ein Boot nach Penida zu steigen. Die günstigste Variante ist die Fähre von Lombok nach Bali und die Fähre von Bali nach Penida. Da diese Fähren aber recht lange brauchen und nur zu bestimmten Zeiten abfahren, würden wir die Überfahrt nicht an einem Tag schaffen. Das Hotel ist aber bereits gebucht. Wir müssen also irgendwie an einem Tag auf die andere Insel kommen. Wir fragen in mehreren Travel Agencys nach und bekommen mal wieder in jeder eine andere Auskunft zu den Fährzeiten und auch was die Preise angeht. Und so läuft das immer hier in Indonesien. Keiner kennt die Zeiten, jeder versucht dich erstmal etwas zu bescheißen 😉 Irgendwann kommen wir in eine Agency, die uns versichert, dass die Fähre von Bali 3 x täglich fährt, die letzte 15 Uhr. Wenn wir also morgens mit dem Fastboot nach Bali fahren, schaffen wir das locker. Der Preis ist für uns in Ordnung, also buchen wir, mit dem kleinen Hintergedanke, dass es vermutlich nicht ganz so ist, wie der Typ behauptet. Es geht also frühmorgens 7.30 Uhr los im Süden Lomboks. Erstmal müssen wir wieder ganz in den Norden, nach Bangsal. Von dort starten die Fastboote nach Bali/ Padang Bai. Der Transfer zum Ablegehafen ist im Fastbootticket inklusive. Wir quetschen uns also wieder in einen indonesischen Minibus und düsen 2 Stunden in den Norden. In Bangsal angekommen, werden wir in einem Cafe abgesetzt, wo wir die Bootstickets bekommen. Dort sitzt schon alles voller Backpacker, die auf ihren Abtransport warten. Es scheint eine Art Verteilungszentrum zu sein, denn jeder bekommt andere Tickets, je nachdem wo und mit welchem Boot man gebucht hat. Nach einer halben Stunde ist es soweit. Wir dürfen 300 Meter durch die glühende Mittagshitze zum Hafen dippeln. Wer ist bloß auf die Idee gekommen, mit Riesenrucksäcken durch Südostasien zu reisen –  hust… Im Hafen müssen wir noch an unseren Ticketschalter, uns sozusagen anmelden. Wir bekommen einen Sticker, damit wir auch zugeordnet werden können. Jetzt ist es 11.30 Uhr. Geplante Abfahrt ist 12 Uhr, wir sind gespannt. Man sollte übrigens niemals etwas buchen und hinterher die Bewertungen lesen. Dem nach fährt unser Boot nämlich nie ohne mindestens 2 Stunden Verspätung zu haben. Das wiederum würde bedeuten, wir schaffen unsere Fähre nicht, die ja 15 Uhr ablegt. Komisch, 11.50 Uhr sollen wir zum Steg gehen, das klappt ja doch – hihi. Wir fahren also richtig pünktlich in Lombok los und kommen gegen 13.45 Uhr in Padang Bai an. Super, über eine Stunde Zeit, bis die Fähre fährt. Wir wechseln den Hafen, von Fastboot zu Fähre und gehen zum Ticketschalter. Als wir ihm sagen, dass wir nach Penida wollen, schaut er hinter sich zur Fähre und zückt sein Walky Talky, quasselt irgendwas darein. Auf einmal meint er nur, quick, quick, you have to go quick. The Ferry starts now. Naaaa klasse, so viel zum Thema Fährzeiten. Er gibt uns die Tickets und treibt uns an. Nur gut, dass wir jetzt noch 200 Meter mit unseren Backpacks zur Fähre rennen dürfen. Unterwegs lachen die ganzen Locals und rufen immer wieder quick, quick… Also scheinen die ja doch zu wissen, wann die Fähre fährt. Völlig fertig und komplett nass geschwitzt huschen wir also gerade noch rechtzeitig auf die Fähre, drängeln uns noch durch die ganzen LKW´s und Mopeds und fallen entkräftet auf unsere Plastiksitze. Das hätten wir geschafft. Eigentlich wollten wir im Hafen noch in Ruhe etwas essen. Schließlich ist das Frühstück 7 Stunden her. Nachdem wir uns einigermaßen beruhigt haben, plündern wir den “ Laden “ auf der Fähre. Es gibt lecker Instant Nudelsuppe mit Huhn, besser als nichts. Ca. 90 Minuten später erreichen wir     Nusa Penida   .

 

 

Nusa Penida

Wir gehen von der Fähre und werden gleich in Empfang genommen von einem Mitarbeiter unserer Unterkunft. Wir hatten im Vorfeld einfach mal angefragt, ob sie uns abholen könnten, da der Hafen nur 10 Autominuten entfernt ist. Wie man sieht, es hat geklappt. Wir beziehen unseren Bungalow im Grünen, mit Blick auf Palmen und ein paar Kühe, was sonst. Zur Begrüßung bekommen wir noch eine Kokosnuss zum Schlürfen. Den Rest des Tages verbringen wir mit Kaffee, der Natur und einem zeitigen Abendessen. Frisch und munter starten wir am nächsten Tag mit dem Moped und gehen auf Erkundungstour. Nusa Penida hat landschaftlich einiges zu bieten und nun wollen wir uns selbst ein Bild davon machen. Unser erstes Ziel ist die Crystal Bay. Ungefähr eine halbe Stunde Fahrt von uns liegt dieser bekannte Strand. Berühmt ist er allerdings nicht nur als Strand, sondern eher wegen des vorgelagerten Riffes. Hier soll ein super Schnorchelspot sein, wo man mit etwas Glück sogar die Mola Mola  –  Mondfische entdecken kann. Unser Schnorchelzeug haben wir bereits auf dem Weg bei einer Tauchschule ausgeliehen. Die Flut ist gerade da und wir sind etwas skeptisch, da echt große Wellen durch die Bucht preschen. Nicht gerade ideal zum Schnorcheln. Nach ewigem hin- und herüberlegen, lassen wir uns doch am Rande nieder und wollen wenigstens mal schauen, ob es sich heut lohnt. Die Ernüchterung kommt schnell. Mal abgesehen davon, dass es bei diesem Wellengang keinen Spaß macht, ist auch noch meine Schnorchelmaske fast blind und undicht. Ach wie gern hätte ich jetzt meine eigene dabei, aber das hat der Platz im Rucksack nicht hergegeben. Nach einem weiteren Versuch geben wir es für heute auf. Nachdem wir eine Weile getrocknet sind, lassen wir den Strand hinter uns und folgen den Hinweisschildern zum Angels Billabong und dem Broken Beach. Hätten wir gewusst, was uns auf diesem Weg für Straßen erwarten, wären wir wohlmöglich am Strand geblieben. Vergesst was wir über bisherige schlechte Straßen gesagt haben. Die waren alle top 😉 Was wir hier auf Nusa Penida für Straßen erleben, ist mit nichts vergleichbar, was wir je hatten. Es ist grausam. Gerade bist du noch auf einer schön asphaltierten Straße unterwegs, genießt die Sonne und die Landschaft, während du entspannt die Küste entlang tuckerst. Und dann kommst du um die Kurve und Bääähm, riesige Krater, Geröll und Steine und das manchmal fast senkrecht nach unten oder oben. Hier hört der Rollerspaß definitiv auf. Man muss sich so sehr konzentrieren und das macht das Fahren furchtbar anstrengend. Von unseren schmerzenden Hintern wollen wir mal garnicht reden. Für eine Strecke von 5 km brauchen wir fast eine Stunde. Man ist wahrscheinlich zu Fuß schneller unterwegs. Irgendwann kommen wir dann doch am nächsten Ziel an. Ein Glück für uns, dass die beiden Attraktionen hier so dicht bei einander sind, dass wir zwischen ihnen laufen können. Sowohl bei  „Angels Billabong – Wasserloch der Engel „, als auch beim  “ Broken Beach „, handelt es sich um Naturschönheiten an der Westküste Nusa Penida´s. Diese Seite und der Süden bestehen eigentlich fast nur aus Steilküste, mal mehr, mal weniger hoch. Beim Angels Billabong ist inmitten eines Felsmassives eine Art Wasserloch, dass durch seine Form und Tiefe und wie auch immer total magisch aussieht. Wenn man etwas Kletterkunst mitbringt, kann man sogar darin baden. Man sollte dabei aber auf die Gezeiten achten. Wenn Flut ist, wird das Wasserloch oft überspült und der Sog der Wellen könnte einen mit raus aufs offene Meer ziehen. In der Vergangenheit ist das alles schon passiert. Und hier in Indonesien steht nirgendwo einer, der aufpasst, was du tust. Hier ist man immer in eigener Verantwortung unterwegs. Wir verzichten auf das Bad und gehen weiter zum Broken Beach. Dabei handelt es sich um eine Art natürliche Brücke. Verrückt, was die Natur alles zu Stande bringt. Der Ausblick über die Küste ist gigantisch. Durch den Tunnel im Felsmassiv werden die Wassermassen vom offenen Meer in eine Art Bucht gespült. Die Farben sind der Knaller. Zum Baden ist der Broken Beach jedoch nicht geeignet. Es gibt nur eine Möglichkeit da runter zu kommen und das ist, Springen. Wieder hoch kommt man allerdings nicht 😉 Auch hier gilt, schön vorsichtig sein. Es gibt keine Geländer oder Absperrungen. Wenn man zu nah am Abgrund steht und abrutscht, ist man weg…Wir machen ein paar Selfies, ohne abzustürzen und beschließen, es ist mal wieder Zeit, unsere Drohne rauszuholen. Wenn nicht hier, wo dann. Als wir die Sparky flugbereit haben, entdecken wir unten im Ozeanblau einen Manta, der entlang der Küste seine Kreise schwimmt. Waahnsinn !!! Es ist schon sooo lange her, dass wir diese tollen Tiere live erleben konnten. Hier haben wir gerade garnicht damit gerechnet. Es gibt zwar einen berühmten Mantaspot hier in der Gegend, aber so von oben, das hat schon was. So ein Glück, dass wir die Sparky dabei haben. Da schicken wir die Drohne doch gleich mal auf Verfolgungsjagd. Andi ist in diesem Moment so aufgeregt, dass er über seine eigenen Füße stolpert und dabei seinen rechten Flip Flop schrottet. Naaa klasse, laufen ist in dem schuh so nicht mehr möglich. Aber dazu später… Merke !!! Eine himmelblaue Drohne über türkisblauem Meer ist keine gute Idee. Man kann einfach nicht einschätzen, wann und ob aus dem Fluggerät ein U -Boot wird :-0 . Wir gehen lieber kein Risiko ein und bleiben etwas höher in der Luft. Nach dem Manta machen wir noch ein paar Aufnahmen vom Broken Beach und der wunderschönen Küste, inklusive Drohnie von uns. Eigentlich wollten wir heut noch an eine andere berühmte Attraktion, aber das wird zu spät. Der Rückweg über den Schotter nimmt ja noch einiges an Zeit in Anspruch. Jetzt wird es interessant. Der Weg zum Moped geht über Gestein und Felsen, ohne Schuh, bzw. mit nur Einem. An den Rückweg mit dem Moped dürfen wir garnicht denken. Wenn man über spitze Steine und Geröll fährt, kommt es oft vor, dass man als Fahrer seine Füße auf dem Boden hat, um das Moped im Gleichgewicht zu halten. Das tut schon weh – barfuß… Aber ich bin ja nett, schließlich sitz ich nur hinten drauf. Andi bekommt meinen schwarz/rosa Flip Flop 😉 Mit Müh und Not passt er sogar fast. Ein paar Tage zuvor hatte Andi sich schon ein paar neue Flip Flops gekauft, zum Glück. Hier auf Nusa Penida gibt es jetzt nicht wirklich eine Auswahl an hippen Lädchen.

 

 

 

Neuer Tag, neues Glück. Heute steht der Atuh Beach an der Ostküste auf dem Programm. Wir sind überrascht, wie gut die Straßen in dieser Richtung sind. Das ist doch vielversprechend. Auf eine Wiederholung von gestern haben wir beide keine Lust. Nach ca. 45 Minuten haben wir den Parkplatz erreicht. Um an den Strand zu kommen, muss man allerdings noch ein bisschen klettern, bzw. erstmal absteigen. Der Atuh Beach ist ein traumhafter weißer Sandstrand umgeben von Steilküste, was sonst. Irgendwer hat hier aber irgendwann einmal eine Art Weg hinab geebnet. Es erfordert zwar immernoch etwas Anstrengung, aber ist machbar. Auf der anderen Seite, auf der anderen Klippe, ist sogar eine richtige Treppe zu sehen. Allerdings würde eine Anfahrt da rüber weitere 40 Minuten dauern. Das sparen wir uns. Nach einer viertelstündigen Klettertour sind wir unten. Kaum zu glauben, an diesem abgelegenen Strand, umgeben von hohen Felsformationen, gibt es kleine Warungs, Sitzsäcke und Sonnenschirme, sogar ein paar Liegen kann man mieten. Wir machen es uns gemütlich und bleiben länger, als wir eigentlich wollten. Aber es ist einfach so schön hier. Wie überall, sind auch hier ganz schön hohe Wellen. Wenn man aber etwas Geduld hat oder die Ebbe langsam einsetzt, kann man hervorragend schwimmen in diesem Traum von Türkisblau. Für unsere Sitzsäcke und den Schirm müssen wir nichts bezahlen, wenn wir dafür im dazu gehörigem Warung unsere Drinks und Essen ordern. Kein Problem, zum Mittag gibt es Nasi Goreng. Eigentlich gibt es in der Nähe noch den Suwehan Beach. Aber diese Anfahrt haben wir abgebrochen, weil es uns einfach zu krass war. Es geht so steil nach unten, wieder über besagte Schotterpiste. Wir wären nie wieder hoch gekommen. Unser Moped ist nicht das stärkste Gefährt. Da wir aber nun einmal hier unten sind, steuern wir zum Abschluss des Tages noch die Teletubbie Hills an. Das ist jetzt kein Highlight, aber wie gesagt, wir sind einmal hier. Diese halbrunden Hügel haben ihren Namen von der Kinderfernsehsendung von früher, einfach, weil sie eben so aussehen, wie die Landschaft in der Serie. Als wir da so stehen und die Hügelchen betrachten, bemerken wir noch ein anderes Paar, deutschsprachig, mit Drohne unterwegs. Irgendwie kommen sie uns bekannt vor. Dann macht es klick. Verrückt, aber die Beiden, Manuel und Nadine von Expeditionpurelife, sind auf Weltreise und wir folgen uns gegenseitig auf Instagram, haben sogar am Vortag noch miteinander geschrieben. So ein Zufall. Mitten im Nirgendwo, im Süden Penida´s trifft man sich dann und hält erstmal einen Plausch…

 

 

 

Ein berühmter Spot fehlt uns noch. Wahrscheinlich das bekannteste Fotomotiv, wenn es um dies Insel geht – der Kelingking Beach. Also machen wir uns am nächsten Tag wieder auf schreckliche Straßen gefasst und fahren in den Süden. Als wir ankommen, ist es noch relativ ruhig. Wir stellen das Moped ab und laufen langsam Richtung Steilküste und uns bleibt fast das Herz stehen, als wir am Rand ankommen. Das ist der absolute Wahnsinn. Ich muss kurz innehalten und erstmal meine Knie unter Kontrolle bekommen. Das ist soooo hoch, unglaublich, mit Höhenangst nicht ganz ohne Wirkung. Die Klippenwand ist 200 Meter hoch, stellt euch das mal vor. Der Ausblick ist der absolute Hammer. Sowas haben wir noch nie gesehen. Das Highlight ist der sogenannte Secret Beach am Boden, zwischen den Klippen. Traumhaft !!! Man kann zu ihm runter klettern, über einen schmalen Weg, steil bergab auf dieser Klippe, lediglich mit einem wackeligen Holzzaun versehen – NO WAY !!! Natürlich nehmen viele Touris diesen nicht ganz ungefährlichen Weg auf sich, um einmal in dem Wasser dort unten planschen zu können. Und da sind wir auch schon beim Thema –  von Secret Beach kann keine Rede mehr sein. Der Parkplatz füllt sich zunehmend. Neben den einzelnen Touris von der Insel, gesellen sich immer mehr Tagestouristen von den benachbarten Inseln dazu. Der Kelingking Beach ist DAS Must see überhaupt. Nusa Penida selbst ist eher ruhig und untouristisch, aber von Bali und Nusa Lembongan aus, werden täglich massenhaft Touris über die Insel gekarrt. Wenn man sich aber entgegen der allgemeinen Tagesroute bewegt, kann man die Spots in Ruhe genießen. Uns wird es zu voll, also gehen wir noch ein Stück, weg vom Hauptfotostop und lassen die Drohne nochmal raus. Diese Klippen sind doch echt ein Hingucker. Bevor wir uns dann später auf den Rückweg machen, fahren wir noch zum Seganing Wasserfall. Dieser Wasserfall liegt an Klippen und verläuft ins Meer. Um dort hin zu kommen, muss man wieder an den  Klippen herum klettern, ohne uns. Unser Ziel ist die Pererenan Cliff, wenige Meter weiter. Von hier aus hat man wieder eine gigantische Aussicht. Auch hier muss man aufpassen. Die über hundert Meter hohen Klippen haben keinerlei Absperrung. Wenn man diverse Klippen, wie auch die am Kelingking Beach googelt, findet man leider auch Unfallmeldungen mit tödlichem Ausgang. Erst im Februar ist wieder eine junge Russin in den Tod gestürzt. Wir haben allerdings auch live miterleben können, wozu manche Menschen bereit sind, um das beste Foto zu bekommen. Da wird geklettert, am Abhang, und wir reden hier von 200 Metern Tiefe… Unverständlich!!! Und dann siehst du diese „tollen“ Bilder bei Instagram und Co und betrachtest diese mit völlig anderen Augen als vorher. Wenn manche Eltern wüssten, was ihre Kinder da so treiben… Keine Sorge, liebe Eltern, wir sind vernünftig 😉

 

 

 

Für unseren letzten Tag auf der Insel haben wir uns etwas ganz Besonderes aufgehoben. Wir fahren wieder zur Crystal Bay. Aber wir wollen nicht einfach zum Strand. Von der Crystal Bay aus starten die kleinen Boote, die einen zum berühmten Mantapoint bringen. Ein Mantapoint ist ein Ort, an dem es gehäuft zu Sichtungen von den Ozeanriesen Manta Rochen kommt. Mantas erreichen eine Länge zwischen 5 und 9 Metern und sind somit die größten Rochen der Welt. Die flügelartigen Brustflossen können eine Spannweite bis zu 7 Metern haben. Sie bewegen sich quasi fliegend leicht durchs Wasser. Für Unterwasserfans gehört eine Begegnung mit diesen sanften Riesen einfach zum absoluten Highlight. Wir hatten schon ein mal das Glück, ihnen im Wasser zu begegnen, vor ein paar Jahren. Es wird also höchste Zeit für eine Wiederholung. Der kleine Trip, ca. 15 Minuten mit dem Boot, kostet uns 12 €/ Person, inklusive Schnorchelausrüstung. Schon bei Ankunft am Mantapoint sehen wir den ersten von oben – WOW !!! Sooo groß waren die damals nicht. Unser Guide schickt uns ins Wasser und mit einmal sind wir mittendrin. Insgesamt 6 Mantas ziehen um uns ihre Kreise. Sie sind gefühlt überall. Einmal erschreck ich mich halb zu Tode. Während ich einem Manta beim Schwimmen zusehe, taucht genau unter mir einer auf. Er ist so nah, dass ich Angst habe, ihn zu berühren und wenn man genau über ihm liegt, sieht man erstmal, wie groß er wirklich ist. Andi und ich schauen uns ungläubig durch unsere Schnorchelmasken an. Wir können unser Glück garnicht fassen. Immer wieder müssen wir den Mantas Platz machen. Sie haben keinerlei Berührungsängste. Man hat richtig das Gefühl, dass sie das absichtlich machen. Immer schön zwischen uns durch… An dieser Stelle muss mal gesagt werden, dass diese Meeresbewohner für den Menschen absolut harmlos sind. Sie ernähren sich fast nur von Plankton, haben keine Giftstachel, wie zum Beispiel der Stachelrochen. Das einzige, was passieren kann, ist, dass man von den gigantischen “ Flügeln “ getroffen wird. Bei einem Gewicht von 1 -2 Tonnen wäre das eventuell etwas ungünstig. Wir haben keine Ahnung, wie lange wir im Wasser sind. Irgendwann werden es mehr Touristen und damit auch weniger Mantas. Es ist leider immer das Selbe. Die Leute gehen ins Wasser, sehen das Tier und jagen ihm nach. Wir haben uns einfach ins Wasser gelegt und gewartet, dass sie zu uns kommen. Hat ja auch geklappt 😉 Wer will schon gejagt werden… Für uns war diese tierische Begegnung ein absolutes Highlight und damit der krönende Abschluss auf Nusa Penida. Den Rest des Tages liegen wir faul in der Sonne und freuen uns über unser Erlebnis. Eigentlich wollten wir im Anschluß an Penida zurück nach Bali und von dort mit dem Flieger weiter. Nun haben wir aber schon so oft gehört, dass Nusa Lembongan auch so schön sein soll. Naaa gut, dann gehen wir halt noch für 3 Tage dort hin.

 

 

Nusa Lembongan

Im Gegensatz zu Penida ist Lembongan nochmal eine ganze Ecke kleiner. Die Überfahrt ist erstaunlich einfach. Wir lassen uns in den Hafen fahren, steigen auf ein Public Boot, zahlen 3€/ Person und sind 10 Minuten später drüben – Super ! Den Rest des Weges bis zum Hotel fährt uns ein Sammeltaxi. Das sind eine Art Pick Ups, die auf der Ladefläche einen “ Korb “ mit 2 seitlichen Sitzbänken haben. Die ersten 1,5 Tage haben wir uns die Insel mit dem Roller angeschaut. Ehrlich gesagt, gibt es nicht so viel zu sehen. Wir können den Hype um die Insel nicht verstehen. Vielleicht sind wir schon zu verwöhnt 😉 Der angeblich schönste Strand- Mushroom Beach, war heute vormittag voll mit Speedbooten und massenhaft chinesischen Touris. Hier starten also die ganzen Tagestouren. Unser Strand, der Junungbatu, ist nicht besonders sauber, aber wir geben ihm morgen noch eine Chance. Im Norden gibt es Mangroven und auch was zum Schnorcheln. Das schauen wir uns morgen an. Und dann hat man noch das “ Devil´s Tear „, eine Felsküste mit unterirdischen Höhlen. Wenn dort die Wellen reinbrechen, kommt es zu sogenannten „Blow Offs“. Heißt: Die Luft in der Höhle wird durch den Wasserdruck rausgepresst. Sieht echt cool aus. Ist aber nach den Klippen auf Penida nur mäßig spannend. Eins müssen wir allerdings zugeben. Es hat sich gezeigt, dass die Wirkung oder Ansicht diverser Strände hier in Indonesien, stark abhängig ist von den Gezeiten. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut ist enorm. Es kann also gut sein, dass wir unsere Meinung morgen wieder ändern 😉

 

Das war Woche 7 unserer Reise. Danke für´s Reinschauen.

Andi & Susi